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Ein Meilenstein für die Nachhaltigkeit

Interviewpartner

Dr.Lutz-Steffen Berghold
Project Manager Management Systems
ECKART GmbH

Veröffentlicht

09.09.2020

Dr. Lutz-Steffen Berghold ist Projektmanager Management Systems bei ECKART. Bislang lag der Schwerpunkt darauf, mit Hilfe von technischen Maßnahmen den Energieeinsatz zu reduzieren. Künftig wird es verstärkt darum gehen, die Prozesse in den einzelnen Anlagen daraufhin zu prüfen, wie effizient der jeweilige Energieeinsatz ist. Die Erkenntnisse daraus bilden einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung ressourcenschonender Pigmente.

 

„ECKART hat sich das Ziel gesetzt, verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen und sie möglichst effizient einzusetzen. Was bedeutet das für das Energiemanagement?“

Wir arbeiten seit 2007 daran, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren, und haben unsere jeweiligen jährlichen Ziele stets erreicht. Dies dokumentieren wir seit 2012 mit unserem Energiemanagementsystem auf Basis von ISO 50001. Über die Jahre haben wir eine Reihe von technischen Maßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch zu verringern. Eine der wichtigsten war die Inbetriebnahme unseres erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerks. Es hat einen Energienutzungsgrad von mehr als 80 Prozent und dient am Standort Güntersthal der Stromerzeugung; die dabei anfallende Prozesswärme nutzen wir im Winter zum Aufheizen der Produktionsprozesse und im Sommer zum Kühlen. Weitere Maßnahmen waren die Installation effizienterer Motoren, LED-Beleuchtung und vieles mehr. Doch irgendwann sind diese technischen Möglichkeiten ausgereizt.

„Ist das jetzt der Fall?“

So ist es. Mit optimierter Technik allein kommen wir unserem Ziel – ressourcenschonende Pigmente – nicht näher. Es gibt noch einen weiteren Aspekt, Stichwort Energieeffizienz. Derzeit ermitteln wir den Energieeinsatz und messen ihn in Kilowattstunde pro Kilogramm Produkt. Auf dieser Grundlage berechnen wir die Höhe unseres CO2-Ausstoßes. Deutlich zielführender ist es unserer Ansicht nach, die für die jeweiligen Produktionsprozesse relevanten Einflussgrößen zu ermitteln. Daraus können aussagefähige Kennzahlen gebildet werden, die die Energieeinsparungen sichtbar machen.

„Welches Ziel verfolgen Sie dabei?“

Wir werden künftig unseren Fokus verstärkt auf die Anlagen und ihre Prozesse richten und den jeweiligen Einsatz der Energie ermitteln. Das bedeutet: Wir wollen für jeden einzelnen Produktionsprozess individuell überprüfen, wie effizient wir die Energie einsetzen und ob wir diese Effizienz verbessern können. Langfristig werden wir aus diesen Erkenntnissen auch Empfehlungen für unsere Rezepturen ableiten. Wir sind davon überzeugt, dass diese Herangehensweise einen großen Schritt in Richtung nachhaltiges Wirtschaften bedeutet.

„Bei welchen Anlagen beziehungsweise Prozessen gibt es besonders großes Effizienzpotenzial?“

Unsere Metallschmelzen und unsere Kugelmühlen gehören zu den Anlagen mit dem höchsten Energieeinsatz. Deshalb haben sie Priorität bei unseren Analysen. Nach und nach werden wir auch Elektromotoren, Destillationen, Reaktoren und Druckluftkompressoren untersuchen. Es lohnt sich auch, kleinere Motoren in den Blick zu nehmen, die in Nebenaggregaten verbaut sind. Wenn solche Motoren ständig laufen, haben sie einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch. Hier bietet sich die Möglichkeit, mit einer kleinen Verbesserung an einem Aggregat, eine deutliche Effizienzoptimierung zu erzielen.

„Was versprechen Sie sich von dieser Herangehensweise?“

Wir wollen für jeden einzelnen Produktionsprozess ein individuelles Energieeffizienz-Ziel festlegen. Dazu werden wir die einzelnen Verfahrensschritte unter die Lupe nehmen, um zu ermitteln, welchen Einfluss sie auf den Energieeinsatz haben. So hoffen wir jeweils den richtigen Hebel für die Effizienzsteigerung zu finden.

„Wie gehen Sie dabei vor?“

In einem Pilotprojekt haben wir den Energieeinsatz am Beispiel der Alu-Pastenproduktion in Güntersthal untersucht. Dabei haben wir erste Erkenntnisse gewonnen, welcher Anlagenaufbau für bestimmte Produkte aus energetischer Sicht am besten geeignet ist. Wir denken auch, dass wir weitere Erkenntnisse über den Zusammenhang von Rezepturen und nachhaltiger Energienutzung gewinnen werden. Daraus werden wir weitere Schlussfolgerungen für die Produktion ressourcenschonender Pigmente ziehen können.

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