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Aluminiumpigmente für Wasserlacke

Interviewpartner

Dr. Andrea Fetz
Global Head Technical Marketing Automobile Coatings
ECKART GmbH

Veröffentlicht

09.09.2020

Nicht nur die Karosserien von Autos benötigen Lacke, sondern auch Felgen und Radkappen. Selbst im Innenraum finden sich die unterschiedlichsten silberlackierten Teile – vom Türgriff bis zu dekorativen Elementen im Cockpit oder auf dem Armaturenbrett. Angesichts der Nachhaltigkeitsbemühungen der Autobranche – Stichwort CO2-Flottenverbrauch – steigt die Nachfrage nach umweltschonenden Wasserlacken. Dr. Andrea Fetz, Global Head Technical Marketing Automobile Coatings, beschreibt die Anforderungen an ein Aluminiumpigment für Wasserlacke.

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„Welche Anforderungen gilt es bei der Entwicklung von Aluminiumpigmenten für Wasserlacke zu bedenken?“

Aluminium reagiert mit Wasser, was zur Gasentwicklung führen und den Effekt des Lacks extrem beeinträchtigen kann. Aber es bieten sich zwei Möglichkeiten, die Reaktion zu unterbinden. Entweder setzt man Additive im Bindemittel ein, um zu verhindern, dass Wasser an die Pigmentoberfläche gelangt. Oder man beschichtet jedes einzelne Pigment mit Silikat. Unsere HYDROMIC und HYDROXAL E Aluminiumpigmente nutzen die erste Alternative und unsere HYDROLAN® Aluminiumpigmente die zweite. Die Silikatschicht sorgt für deutlich robustere Produkte. Damit bieten beschichtete Aluminiumpigmente den Kunden mehr Formulierungsfreiheit für ihre Wasserlacke und mehr Vielfalt hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten. Speziell für sehr anspruchsvolle Formulierungen empfehlen wir unsere HYDROLAN® Plus Pigmente.

„Betrachtet man die Märkte, so hat ECKART mit seinen Aluminiumpigmenten für Wasserlacke bereits ein ausgesprochen hohes Innovationsniveau erreicht. Wohin geht die weitere Reise?“

Unsere Pigmentsysteme für Wasserlacke sind inzwischen sehr ausgereift. Dennoch stellen unsere Kunden immer wieder neue Herausforderungen an uns. Beispielsweise kann es darum gehen, die Benetzung der Aluminiumpigmente weiter zu optimieren beziehungsweise sie exakt an das Kundensystem anzupassen. Oft treten Kunden auch mit dem Wunsch an uns heran, bestimmte Funktionalitäten auszubauen, die Lagerfähigkeit von Reparaturlacken etwa oder die Gasungsstabilität. Nicht selten verändern auch neue regulatorische Vorgaben das Anforderungsprofil an Wasserlacke und die dazugehörigen Aluminiumpigmente. All diese Fragen erfordern weitere Innovationen, die wir im Rahmen des Customizing angehen. Die von uns entwickelten Pigmente testen wir in den Wasserlacken unserer Kunden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

„Das autonome Fahren gilt als zukunftsweisendes Verkehrskonzept – ist das ein zukunftsträchtiger Markt für die Aluminiumpigmente von ECKART?“

Autonomes Fahren ist generell ein Riesenthema und für Silbermetallic-Farbtöne ist es eine echte Herausforderung. In der Fachwelt war man der Ansicht, dass diese Farbtöne als Lackierung nicht in Frage kommen, weil die Metallicpartikel nicht durchlässig für Radarwellen sind. Die Lackierungen müssen aber in einem gewissen Umfang durchlässig für diese Wellen sein, damit die Sensoren, die hinter den Stoßfängern angebracht sind, die Umgebung des Fahrzeugs zuverlässig wahrzunehmen. Wir haben mit unserer Forschung nachweisen können, dass Metalliclackierungen für autonome Fahrzeuge sehr wohl in Frage kommen!

„Ein Durchbruch?“

Das kann man so sagen! Letztlich ist es eine Frage der Rezeptur – und damit auch der Teilchengröße und der Pigmentbeschichtung. Wir haben erste Konzepte für Formulierungen entwickelt, deren optische und ästhetische Eigenschaften den traditionellen Silbermetalliclackierungen nicht nachstehen, und diese Konzepte auf ihre Durchlässigkeit hinsichtlich Radar geprüft. Das Ergebnis war positiv. In diesen Formulierungen haben wir den Anteil der Aluminiumpigmente reduziert. Stattdessen setzen wir unsere SYMIC Opaque sowie LUXAN Pigmente ein. Sie basieren auf synthetisch hergestelltem Fluorophlogopit beziehungsweise Glas und werden unserem innovativen Beschichtungsverfahren unterzogen. Das macht sie zu Perlglanzpigmenten mit einzigartigen Glanzeffekten.

„Wie hat die Branche auf Ihre Konzepte reagiert?“

​​​​​​​Sehr positiv! Wir arbeiten in dieser Frage mit Lack-, Kunststoff- und Automobilherstellern zusammen.

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